Nutztiere

Erster ASP-Fall bei einem Wildschwein in Brandenburg

Aktuelle Informationen des Deutschen Bauernverbands – Gestern früh hat das Nationale Referenzlabor am Friedrich-Loeffler-Institut den amtlichen Verdacht von ASP bei einem Wildschwein in Brandenburg bestätigt. Der Fundort des Kadavers liegt im Landkreis Spree-Neiße an der Grenze zum Nachbarkreis Oder-Spree und ist ca. 7 km von der polnischen Grenze entfernt. Die Vermutung liegt daher nahe, dass es sich um den ASP-Virusstamm aus Westpolen handelt.

Restriktionszonen werden eingerichtet 
Die zuständigen Veterinärbehörden der betroffenen Landkreise Oder-Spree und Spree-Neiße haben gemeinsam mit einer Expertengruppe die Restriktionszonen um den Fundort des Wildschweins sowie die darin geltenden Maßnahmen festgelegt. Zur Eingrenzung des ASP-Ausbruchs wurden ein vorläufiges Gefährdetes Gebiet um den Fundort mit einem Radius von 15 km und eine Pufferzone mit einem Radius von 30 km festgelegt. Diese reichen bis nach Polen hinein. Innerhalb des Gefährdeten Gebiets wurde eine Kernzone mit einem Radius von 3 bis 4 km festgelegt. Diese Kernzone wird eingezäunt. Sie betrifft jeweils zur Hälfte den Landkreis Spree-Neiße und Oder-Spree.

Vorbereitungsmaßnahmen müssen nun greifen 
Es war zu befürchten, dass die ASP auch Deutschland erreicht. Deswegen haben sich Wirtschaft und Behörden seit Jahren gut darauf vorbereitet. Die initiierten Maßnahmen müssen nun umgesetzt werden und greifen. In diesem Zusammenhang ist vor allem auf die Krisenpläne der Wirtschaft zu verweisen: VDF-Muster-Krisenhandbuch-ASP für Schlachtbetriebe, DRV-Musterkrisenhandbuch-ASP für Tier-, Warentransporte, Viehsammelstellen und Berater und das Krisenhandbuch-ASP für Schweinehaltungen aus der niedersächsischen AG „Krisenpläne der Wirtschaft – Veredlungs- und Fleischwirtschaft“. Diese Krisenhandbücher wurden gemeinsam von Wirtschaft, Behörden und Wissenschaft erstellt und enthalten umfangreiche Informationen für die einzelnen Sektoren bzw. Bereiche incl. Checklisten! Eine Downloadmöglichkeit besteht über folgenden Link:

https://tierseucheninfo.niedersachsen.de/startseite/anzeigepflichtige_tierseuchen/klauentiere/afrikanische_schweinepest/krisenplane_der_wirtschaft/krisenplaene-der-wirtschaft-174650.html

Worauf kommt es jetzt an? 
Aus Sicht des Deutschen Bauernverbandes müssen Politik und Behörden nun alles daransetzen, diese Seuche einzudämmen und wieder aus Deutschland zu verdrängen. Dazu gehört weiter die konsequente, intensive Bejagung von Schwarzwild. Das Monitoring von Wildschweinen muss intensiviert werden. Wir brauchen einen stabilen Zaun und eine wildschweinfreie Zone an der polnischen Grenze. Reisende dürfen Wurstbrote und andere Essensreste nicht unachtsam wegwerfen – denn auch darin kann das Virus überleben und verbreitet werden. Für den Menschen selbst besteht keine Gefahr durch die Afrikanische Schweinepest, der Verzehr von Schweinefleisch ist und bleibt unbedenklich. Das BMEL muss die Regionalisierungsanstrengungen für den Export verstärken, damit aus den ASP-freien Regionen in Deutschland weiterhin Schweinefleisch u.a. nach China exportiert werden kann. Hinsichtlich der Märkte erwarten wir von den Beteiligten in allen Stufen, diese Situation nicht auszunutzen und für Preisdruck zu verwenden. 

Biosicherheitsmaßnahmen im eigenen Betrieb überprüfen 
Wichtig ist nun, dass jeder Betrieb seine eigenen Biosicherheitsmaßnahmen nochmals überprüft und verstärkt. Eine Einschleppung des ASP-Virus in den Hausschweinebestand muss unter allen Umständen verhindert werden. Insbesondere die Hygieneschleuse, die Absicherung der Verladerampe, Einzäunung von Futter- und Fahrsilos und die Beschränkung des freien Zugangs zum Betriebsgelände sind besonders zu überprüfen.

Die aktuelle Pressemitteilung des DBV und weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link: https://www.bauernverband.de/topartikel/bauernverband-zur-afrikanischen-schweinepest-in-deutschland