Verbandsarbeit

Gesprächsrunde „Von der Vision zum Ziel“

Um die mögliche Umsetzung der Inhalte des Volksantrags ging es bei einer moderierten Gesprächsrunde während der Landesversammlung des BLHV.

„Gemeinsam unsere Umwelt schützen – von der Vision zum Ziel“ lautete daher die Überschrift, angelehnt an den Titel des Volksantrags.

Es diskutierten: 
Dr. Christian Scheer, Fachbereichsleiter Pflanzenschutz am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee. Er sprang auch für den verhinderten Vertreter des Landwirtschaftsministeriums ein. 
Dr. Ewald Glaser, Vorstandsvorsitzender der ZG Raiffeisen 
Reinhold Treiber, Geschäftsführer des Landschaftserhaltungsverbands Breisgau-Hochschwarzwald 
Bernhard Bolkart, Vizepräsident des BLHV 
Johannes Enssle, Vositzender des NABU Baden-Württemberg

Moderiert wurde die Runde von Gerold Zink, Redaktion Badische Zeitung.

Vorgesehen war auch noch ein Vertreter des Lebensmitteleinzelhandels (LEH) – es gab aber keine Zusage.

Wer jetzt geglaubt hatte, auf der Bühne werde es emotional aufgeladen oder gar giftig, sah sich getäuscht. Meinungsunterschiede wurden klar geäußert, aber sachlich-ruhig vorgetragen. Und es gab auch einigen Konsens. So war man sich einig, dass unsere Kulturlandschaft einen hohen Wert darstellt und sie nur zusammen mit den Landwirten erhalten werden kann. Die Unterschiede drehten sich eigentlich nur um die Frage „wie?“. So stimmte Ewald Glaser von der ZG zwar klar überein, „dass sich ein Handel nur mit gesellschaftlichem Konsens gesund entwickeln kann“. Ebenso klar betonte er aber unter Beifall im Saal: „Wir brauchen Rahmenbedingungen, die es den Landwirten ermöglichen, Geld zu verdienen – so einfach ist das“. 
Bernhard Bolkart vom BLHV betonte, „dass wir in Naturschutzfragen schon wesentlich weiter sind, als mancher meint“. Beispielhaft nannte er die genutzten Möglichkeiten des Vertragsnaturschutzes im Land. Zum Thema Pflanzenschutzmittel-Reduktion unterstützte er die Aussage, dass einiges möglich ist. Allerdings ging er nicht dabei mit, dass es so schnell und in dem Maße möglich ist wie angedacht. 
Trotz Abwesenheit des LEH waren der Handel mit Lebensmitteln und die Preise dafür ein stark diskutiertes Thema. Johannes Enssle  trat dafür ein, „dass bei Lebensmitteln die Politik den Markt stärker steuert“. Der NABU-Vorsitzende gab sich in der Diskussion insgesamt ausgesprochen konsenswillig. Man müsse bei der Frage zusammenfinden: „Wie  können wir gemeinsam die Artenvielfalt erhalten?“. Sogar den Volksantrag findet Enssle nach eigenem Bekunden „sehr gut“. Nur wegen einer Detailfrage zum Streuobst habe er ihn nicht unterschrieben.

enz