Erstmals widmete der BLHV ein Treffen speziell dem Thema Innovation. Dabei wurden Ideen zusammengetragen, wie man den Betrieben in Südbaden künftig besser helfen kann, sich zukunftsfähig aufzustellen.
In der stimmungsvollen Atmosphäre der Kinzigbrennerei von Martin Brosamer in Biberach kamen vergangene Woche Mitglieder des BLHV, der Landfrauen, der Landjugend und weitere Interessierte zum Innovationstreffen Kinzigtal zusammen. Das Ziel: Gemeinsam Ideen entwickeln, wie sich Landwirtschaftsbetriebe in Südbaden durch Innovationen und neue Geschäftsmodelle wirtschaftlich zukunftsfähig aufstellen können. Clemens Hug, Vorsitzender des BLHV-Kreisverbandes Villingen, hatte die Vision zu diesem Treffen und leitete durch den Tag. „Nur mit Innovationen kann man die Branche in die Zukunft bringen“, betonte BLHV-Vizepräsident Martin Linser. Diese Haltung spiegelte sich in den Beiträgen von vielen Teilnehmenden wider – von der Suche nach neuen Ideen über das Ausprobieren verschiedener Standbeine bis hin zum Engagement für kommende Generationen. Ein Highlight war das Impulsreferat von Nicole Prop von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien. Sie stellte die Trendmap des Zukunftsinstituts vor und analysierte, welche Entwicklungen Landwirtinnen und Landwirte gezielt nutzen können. Zentrale Fragen waren: Wie kann ein Bauernhof unternehmerisch geführt werden? Welche Zielgruppen wollen wir erreichen und wie bauen wir Netzwerke und stärken Kompetenzen wie Verhandlungsgeschick?
Leidenschaft
Prop betonte die Verbindung von Leidenschaft und Wirtschaftlichkeit und zeigte Praxisideen auf – von Webshops und Bio-Convenience-Produkten über Yoga auf dem Hof bis hin zu Mitmach-Supermärkten, Craft-Bier, Marktgärtnerei und Unternehmenskooperationen. „Mut und Selbstvertrauen sind dabei Schlüsselqualifikationen – und beides lässt sich lernen“, so Prop.
Von Clemens Hug ging der Anstoß zu der Veranstaltung aus.Das Treffen fand auf dem Betrieb von Martin Brosamer (ganz rechts) statt, der unter anderem auch seine Whisky-Fässer zeigte.
Prozessbegleitung
Um Innovationen umsetzen zu können, braucht es eine Prozessbegleitung und gezielte Erwachsenenbildung, um Landwirtinnen und Landwirte auf dem Weg in neue Geschäftsmodelle zu unterstützen. Daher waren die Teilnehmenden von der Idee der Innovationsberater, wie sie derzeit in Österreich schon umgesetzt wird, sehr begeistert. Gastgeber Martin Brosamer, Quereinsteiger, Brennmeister und Edelbrandsommelier, ist selbst ein Beispiel für erfolgreiche Diversifizierung: Vesper-Stube, Direktvermarktung, eigene Fleischproduktion, Mosterei – und stets den Markt im Blick. „Die Größe eines Betriebs spielt keine Rolle. Entscheidend sind die eigenen Stärken, die Zielgruppe und der Mut, Neues auszuprobieren – auch wenn man mal Lehrgeld bezahlen muss.“ Bei einem Betriebsrundgang konnten sich die Teilnehmenden von den verschiedenen Standbeinen ein Bild machen. In der abschließenden Diskussion formulierten die Teilnehmenden eine Reihe konkreter Wünsche und nächster Schritte. So soll eine Vernetzungsplattform entstehen, über die innovative Betriebe miteinander in Kontakt treten und Erfahrungen austauschen können. An den Fachschulen könnten spezielle Innovationsmodule eingeführt werden, um bereits in der Weiterbildung unternehmerisches Denken und neue Ideen zu fördern.
Die Pinnwand füllte sich an diesem Tag schnell.
Fachausschuss und Leitfaden
Darüber hinaus wurde die Einrichtung eines gemeinsamen Fachausschusses „Innovation“ von BLHV, Landfrauen und Landjugend angeregt. Auch der Blick über den Tellerrand ist wichtig: Ein regelmäßiger Austausch mit erfolgreichen Modellen aus Österreich sowie mit internationalen Expertinnen und Experten soll Impulse geben. Zudem sollen in der BBZ besonders innovative Betriebe vorgestellt werden. Ergänzend dazu wünschen sich die Teilnehmenden die Erarbeitung eines praxisnahen Leitfadens, der Landwirtinnen und Landwirte bei der Betriebsführung und Umsetzung innovativer Projekte unterstützt. Das Innovationstreffen Kinzigtal hat gezeigt: Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, ist groß – und das Potenzial dazu in Südbaden ebenso. Die Arbeit an den Themen geht in den kommenden Monaten weiter.
Erstmals widmete der BLHV ein Treffen speziell dem Thema Innovation. Dabei wurden Ideen zusammengetragen, wie man den Betrieben in Südbaden künftig besser helfen kann, sich zukunftsfähig aufzustellen.
In der stimmungsvollen Atmosphäre der Kinzigbrennerei von Martin Brosamer in Biberach kamen vergangene Woche Mitglieder des BLHV, der Landfrauen, der Landjugend und weitere Interessierte zum Innovationstreffen Kinzigtal zusammen. Das Ziel: Gemeinsam Ideen entwickeln, wie sich Landwirtschaftsbetriebe in Südbaden durch Innovationen und neue Geschäftsmodelle wirtschaftlich zukunftsfähig aufstellen können. Clemens Hug, Vorsitzender des BLHV-Kreisverbandes Villingen, hatte die Vision zu diesem Treffen und leitete durch den Tag. „Nur mit Innovationen kann man die Branche in die Zukunft bringen“, betonte BLHV-Vizepräsident Martin Linser. Diese Haltung spiegelte sich in den Beiträgen von vielen Teilnehmenden wider – von der Suche nach neuen Ideen über das Ausprobieren verschiedener Standbeine bis hin zum Engagement für kommende Generationen. Ein Highlight war das Impulsreferat von Nicole Prop von der Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien. Sie stellte die Trendmap des Zukunftsinstituts vor und analysierte, welche Entwicklungen Landwirtinnen und Landwirte gezielt nutzen können. Zentrale Fragen waren: Wie kann ein Bauernhof unternehmerisch geführt werden? Welche Zielgruppen wollen wir erreichen und wie bauen wir Netzwerke und stärken Kompetenzen wie Verhandlungsgeschick?
Leidenschaft
Prop betonte die Verbindung von Leidenschaft und Wirtschaftlichkeit und zeigte Praxisideen auf – von Webshops und Bio-Convenience-Produkten über Yoga auf dem Hof bis hin zu Mitmach-Supermärkten, Craft-Bier, Marktgärtnerei und Unternehmenskooperationen. „Mut und Selbstvertrauen sind dabei Schlüsselqualifikationen – und beides lässt sich lernen“, so Prop.
Prozessbegleitung
Um Innovationen umsetzen zu können, braucht es eine Prozessbegleitung und gezielte Erwachsenenbildung, um Landwirtinnen und Landwirte auf dem Weg in neue Geschäftsmodelle zu unterstützen. Daher waren die Teilnehmenden von der Idee der Innovationsberater, wie sie derzeit in Österreich schon umgesetzt wird, sehr begeistert. Gastgeber Martin Brosamer, Quereinsteiger, Brennmeister und Edelbrandsommelier, ist selbst ein Beispiel für erfolgreiche Diversifizierung: Vesper-Stube, Direktvermarktung, eigene Fleischproduktion, Mosterei – und stets den Markt im Blick. „Die Größe eines Betriebs spielt keine Rolle. Entscheidend sind die eigenen Stärken, die Zielgruppe und der Mut, Neues auszuprobieren – auch wenn man mal Lehrgeld bezahlen muss.“ Bei einem Betriebsrundgang konnten sich die Teilnehmenden von den verschiedenen Standbeinen ein Bild machen. In der abschließenden Diskussion formulierten die Teilnehmenden eine Reihe konkreter Wünsche und nächster Schritte. So soll eine Vernetzungsplattform entstehen, über die innovative Betriebe miteinander in Kontakt treten und Erfahrungen austauschen können. An den Fachschulen könnten spezielle Innovationsmodule eingeführt werden, um bereits in der Weiterbildung unternehmerisches Denken und neue Ideen zu fördern.
Fachausschuss und Leitfaden
Darüber hinaus wurde die Einrichtung eines gemeinsamen Fachausschusses „Innovation“ von BLHV, Landfrauen und Landjugend angeregt. Auch der Blick über den Tellerrand ist wichtig: Ein regelmäßiger Austausch mit erfolgreichen Modellen aus Österreich sowie mit internationalen Expertinnen und Experten soll Impulse geben. Zudem sollen in der BBZ besonders innovative Betriebe vorgestellt werden. Ergänzend dazu wünschen sich die Teilnehmenden die Erarbeitung eines praxisnahen Leitfadens, der Landwirtinnen und Landwirte bei der Betriebsführung und Umsetzung innovativer Projekte unterstützt. Das Innovationstreffen Kinzigtal hat gezeigt: Die Bereitschaft, neue Wege zu gehen, ist groß – und das Potenzial dazu in Südbaden ebenso. Die Arbeit an den Themen geht in den kommenden Monaten weiter.
Michaela Schöttner