Die Hofübergabe kommt oft leiser, als man denkt – und früher, als viele erwarten. Beim geselligen Themenabend des BLHV zeigte sich: Auch ohne konkrete Pläne lohnt es sich, ins Gespräch zu kommen.
Rund 40 Landwirtinnen und Landwirte kamen zum Themenabend „Hofübergabe in geselliger Runde“ auf den Betrieb von Martin Brengartner in Ehrenkirchen. Eingeladen hatte der BLHV im Rahmen seines Winterprogramms. In offener und vertrauter Atmosphäre zeigte sich schnell: Hofübergabe betrifft alle. „Viele wissen gar nicht, wo sie anfangen sollen“, erklärte Angelina Bürkel, BLHV-Bezirksgeschäftsführerin in Freiburg. „Aber genau darum geht es: ins Gespräch kommen, bevor es zu spät ist.“
Einige Teilnehmende gaben an, dass sie noch keine konkreten Pläne hätten – häufig, weil sich in der Familie kein Nachfolger abzeichnet. Doch gerade dann sei es entscheidend, frühzeitig über Alternativen nachzudenken und selbst zu bestimmen, wie es weitergehe, so Bürkel. Im Mittelpunkt des Abends stand der Betrieb von Martin Brengartner, den er gemeinsam mit seinem Vater in einer GbR führt. Die Familie Brengartner zeigte offen, wie Hofübergabe als gemeinsamer Prozess gelingen kann – Schritt für Schritt, mit Vertrauen und Geduld. Die offizielle Vertragsunterzeichnung erfolgte zwar 2019, doch der Übergabeprozess begann deutlich früher. Schon Jahre zuvor saßen alle an einem Tisch – auch die Geschwister, die aktiv in Gespräche und Entscheidungen einbezogen wurden. „Das war entscheidend“, betonte Martin Brengartner. „Nur wenn alle Beteiligten mitreden dürfen, kann man Missverständnisse vermeiden und Vertrauen schaffen.“ Heute steht die Familie vor der nächsten Etappe: der Zusammenführung der GbR, die weitere Kosten und rechtliche Anpassungen mit sich bringt.
Besonders aufmerksam wurde das Publikum, als die Frage nach den Altenteilern aufkam – ein Thema, das selten offen angesprochen wird, aber enorm wichtig ist. „Altenteiler gehören dazu, sie sind Teil des Ganzen“, sagte eine Teilnehmerin. „Aber es braucht klare Vereinbarungen, damit Nähe nicht zur Belastung wird.“ Viele hörten gespannt zu, als es um die richtige Balance zwischen Einbindung und Eigenständigkeit ging. Martin Brengartners Haltung dazu war eindeutig: „Ein getrennter Wohnbereich ist für uns alle wichtig – für die Eltern genauso wie für mich.“ Solche Fragen können emotional werden, sind aber entscheidend, um langfristig Frieden auf dem Hof zu bewahren. Im weiteren Verlauf griff Angelina Bürkel typische Situationen auf, die in vielen Familien für Unsicherheit sorgen: Wie regelt man Fairness, wenn mehrere Geschwister beteiligt sind? Was passiert, wenn ein externer Nachfolger übernehmen soll? Und: Wer sitzt eigentlich wirklich mit am Tisch, wenn über die Zukunft des Hofs entschieden wird?
Diese Fragen führten zu lebhaften Diskussionen. Dabei wurde deutlich: Es gibt kein Patentrezept, aber viele gute Wege. Entscheidend sind offene Gespräche, rechtzeitige Planung – und professionelle Begleitung. Der Abend machte deutlich, wie vielschichtig und individuell jede Hofübergabe ist – geprägt von familiären Strukturen, Standortbedingungen und der jeweiligen Betriebssituation. Die Themen reichen von Verträgen, Steuern und Sozialversicherung über Pflege, Mediation und Familienkommunikation bis hin zu rechtlicher und emotionaler Fairness. Auch für Betriebe ohne Nachfolger gilt: frühzeitig planen, um selbstbestimmt über das eigene Lebenswerk zu entscheiden. Nur so lassen sich Konflikte vermeiden und der Fortbestand des Hofes sichern – in welcher Form auch immer. „Wer frühzeitig spricht, behält Gestaltungsspielraum über sein Hab und Gut“, betonte Bürkel. Am Ende des Abends nahmen alle denselben Impuls mit: Einfach anfangen – und miteinander reden. Bei Getränken und kleinen Snacks klang der Abend gemütlich aus. Viele nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen und Kontakte zu Beraterinnen und Beratern zu knüpfen.
Angelina Bürkel
Die Hofübergabe kommt oft leiser, als man denkt – und früher, als viele erwarten. Beim geselligen Themenabend des BLHV zeigte sich: Auch ohne konkrete Pläne lohnt es sich, ins Gespräch zu kommen.
Rund 40 Landwirtinnen und Landwirte kamen zum Themenabend „Hofübergabe in geselliger Runde“ auf den Betrieb von Martin Brengartner in Ehrenkirchen. Eingeladen hatte der BLHV im Rahmen seines Winterprogramms. In offener und vertrauter Atmosphäre zeigte sich schnell: Hofübergabe betrifft alle. „Viele wissen gar nicht, wo sie anfangen sollen“, erklärte Angelina Bürkel, BLHV-Bezirksgeschäftsführerin in Freiburg. „Aber genau darum geht es: ins Gespräch kommen, bevor es zu spät ist.“
Einige Teilnehmende gaben an, dass sie noch keine konkreten Pläne hätten – häufig, weil sich in der Familie kein Nachfolger abzeichnet. Doch gerade dann sei es entscheidend, frühzeitig über Alternativen nachzudenken und selbst zu bestimmen, wie es weitergehe, so Bürkel. Im Mittelpunkt des Abends stand der Betrieb von Martin Brengartner, den er gemeinsam mit seinem Vater in einer GbR führt. Die Familie Brengartner zeigte offen, wie Hofübergabe als gemeinsamer Prozess gelingen kann – Schritt für Schritt, mit Vertrauen und Geduld. Die offizielle Vertragsunterzeichnung erfolgte zwar 2019, doch der Übergabeprozess begann deutlich früher. Schon Jahre zuvor saßen alle an einem Tisch – auch die Geschwister, die aktiv in Gespräche und Entscheidungen einbezogen wurden. „Das war entscheidend“, betonte Martin Brengartner. „Nur wenn alle Beteiligten mitreden dürfen, kann man Missverständnisse vermeiden und Vertrauen schaffen.“ Heute steht die Familie vor der nächsten Etappe: der Zusammenführung der GbR, die weitere Kosten und rechtliche Anpassungen mit sich bringt.
Besonders aufmerksam wurde das Publikum, als die Frage nach den Altenteilern aufkam – ein Thema, das selten offen angesprochen wird, aber enorm wichtig ist. „Altenteiler gehören dazu, sie sind Teil des Ganzen“, sagte eine Teilnehmerin. „Aber es braucht klare Vereinbarungen, damit Nähe nicht zur Belastung wird.“ Viele hörten gespannt zu, als es um die richtige Balance zwischen Einbindung und Eigenständigkeit ging. Martin Brengartners Haltung dazu war eindeutig: „Ein getrennter Wohnbereich ist für uns alle wichtig – für die Eltern genauso wie für mich.“ Solche Fragen können emotional werden, sind aber entscheidend, um langfristig Frieden auf dem Hof zu bewahren. Im weiteren Verlauf griff Angelina Bürkel typische Situationen auf, die in vielen Familien für Unsicherheit sorgen: Wie regelt man Fairness, wenn mehrere Geschwister beteiligt sind? Was passiert, wenn ein externer Nachfolger übernehmen soll? Und: Wer sitzt eigentlich wirklich mit am Tisch, wenn über die Zukunft des Hofs entschieden wird?
Diese Fragen führten zu lebhaften Diskussionen. Dabei wurde deutlich: Es gibt kein Patentrezept, aber viele gute Wege. Entscheidend sind offene Gespräche, rechtzeitige Planung – und professionelle Begleitung. Der Abend machte deutlich, wie vielschichtig und individuell jede Hofübergabe ist – geprägt von familiären Strukturen, Standortbedingungen und der jeweiligen Betriebssituation. Die Themen reichen von Verträgen, Steuern und Sozialversicherung über Pflege, Mediation und Familienkommunikation bis hin zu rechtlicher und emotionaler Fairness. Auch für Betriebe ohne Nachfolger gilt: frühzeitig planen, um selbstbestimmt über das eigene Lebenswerk zu entscheiden. Nur so lassen sich Konflikte vermeiden und der Fortbestand des Hofes sichern – in welcher Form auch immer. „Wer frühzeitig spricht, behält Gestaltungsspielraum über sein Hab und Gut“, betonte Bürkel. Am Ende des Abends nahmen alle denselben Impuls mit: Einfach anfangen – und miteinander reden. Bei Getränken und kleinen Snacks klang der Abend gemütlich aus. Viele nutzten die Gelegenheit, sich auszutauschen und Kontakte zu Beraterinnen und Beratern zu knüpfen.
Angelina Bürkel