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Kommentar: Ein entscheidender Meilenstein

Die Landtagswahl am 8. März 2026 ist für die Landwirtschaft in Südbaden ein Meilenstein. Sie entscheidet darüber, welche politischen Leitplanken in den kommenden fünf Jahren gelten – und damit auch, welche Chancen oder Hürden unsere landwirtschaftlichen Unternehmen erleben. Jede Legislaturperiode setzt neue Schwerpunkte, verändert die Rahmenbedingungen und wirkt unmittelbar auf die Arbeit auf unseren Höfen. Für Familienbetriebe, die über Generationen denken und investieren, ist diese Kurzfristigkeit oft ein Widerspruch.

Unsere Landwirtinnen und Landwirte sind nicht nur Versorger, sondern Unternehmer. Sie investieren in Stallungen, Maschinen und Flächen, sie tragen Verantwortung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, für Tiere und Natur. Damit diese Unternehmen handlungsfähig bleiben, brauchen sie Verlässlichkeit.

Gerade bei der Ernährungssicherung zeigt sich, wie entscheidend stabile Strukturen sind: Die Anfälligkeit globaler Lieferketten ist offensichtlich. Regionale, kleinstrukturierte Betriebe mit dezentraler Produktion sind widerstandsfähiger – und damit ein zentraler Baustein für Resilienz in Krisenzeiten. Auch beim Klima- und Umweltschutz, beim Erhalt der Kulturlandschaft oder bei der Energiewende leisten unsere Betriebe Beiträge, die weit über den Marktwert ihrer Produkte hinausgehen.

Doch politische Anerkennung reicht nicht – es braucht Rahmenbedingungen, die Unternehmergeist fördern: weniger Kontrolle, mehr Eigenverantwortung, faire Wettbewerbsbedingungen und gezielte Unterstützung der nächsten Generation, die Verantwortung übernehmen will.

Der Strategiedialog Landwirtschaft hat gezeigt, dass tragfähige Lösungen möglich sind, wenn Praxis, Politik und Verwaltung zusammenarbeiten. Wir haben uns dort aktiv eingebracht und erwarten, dass die nächste Landesregierung die Ergebnisse konsequent umsetzt. Ein Maßnahmenkatalog, der in der Schublade bleibt, hilft niemandem – weder der Politik noch der Landwirtschaft.

In den kommenden Monaten werden wir  alles daransetzen, die Interessen der Land- und Forstwirtschaft in Südbaden in den Wahlkampf einzubringen. Denn die Wahl am 8. März 2026 ist nicht irgendein Termin im Kalender, sondern ein Richtungsentscheid für die Zukunft unserer Höfe und die Menschen im ländlichen Raum.

Bernhard Bolkart

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