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Säen statt tippen und drucken

Ministerpräsident Winfried Kretschmann, Ressortminister und Vertreter der Landwirtschaft diskutierten über den Stand des Strategiedialogs. BLHV-Präsident Bernhard Bolkart forderte Verbesserungen für die Betriebe.

„Landwirte wollen säen und ernten statt tippen und drucken“, mit diesen Worten eröffnete Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Jahresveranstaltung des Strategiedialogs Landwirtschaft am 9. Oktober in Stuttgart. Der Strategiedialog wurde 2022 initiiert, um gemeinsam mit Akteuren aus Landwirtschaft, Naturschutz und Gesellschaft Wege zu entwickeln, wie die Landwirtschaft in Baden-Württemberg gestärkt und die Biodiversität gefördert werden kann.

Aus dem zweijährigen Prozess ging 2024 der „Gesellschaftsvertrag Landwirtschaft“ hervor, eine Erklärung mit konkreten Selbstverpflichtungen und einer Roadmap. Diese enthält unter anderem ein Maßnahmenpaket zur Stärkung der Tierhaltung, den Ausbau der Mehrgefahrenversicherung sowie Förderansätze für biodiversitätsfreundliche Bewirtschaftung.

Bei der Jahresveranstaltung diskutierten Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Umweltstaatssekretär Andre Baumann und Kultusministerin Theresa Schopper über die Umsetzung der Maßnahmen. In Foren wurden Projekte vorgestellt, die aus dem Dialog hervorgegangen sind, etwa zur Förderung genossenschaftlicher Kooperationen für die regionale Verarbeitung oder zur Biodiversität im Obstbau.

BLHV-Präsident Bernhard Bolkart betonte: „Es ist wichtig, dass wir uns immer wieder treffen, schauen, wo wir nachjustieren müssen und wie sich das Vorgehen verbessern lässt.“ Der Strategiedialog sei kein Selbstzweck, sondern müsse konkrete Verbesserungen auf den Betrieben bewirken. „Die Rolle der Verbände ist es, Supervision anzustoßen und einzufordern, damit die bereitgestellten 143 Millionen Euro auch wirklich etwas bewegen.“

Tasmin Taskale