Rund 140 Besucherinnen und Besucher haben sich Ende Juli in St. Märgen auf dem Langehof der Familie Göppert getroffen. Sie konnten sich über aktuelle Entwicklungen für die Weidetierhaltung in Wolfsgebieten informieren.
Eine Vielzahl namhafter Aussteller hat ihre Produkte beim Weideabend 2025 präsentiert und stand für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Der Austausch zwischen Praktikern, Herstellern und Interessierten war rege und wurde von vielen Besuchern als besonders wertvoll empfunden. Im Mittelpunkt standen die beiden gut besuchten Rundgänge mit Vorführungen und Informationen zum Wolfsmonitoring und Herdenschutz. Verschiedene Hersteller stellten hier ihre Innovationen vor.
Fachlicher Austausch
Der Weideabend bot die Möglichkeit, sich vor Ort mit verschiedenen Partnern und Organisationen zu unterhalten, darunter Vertreter des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), des Naturparks Südschwarzwald sowie der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind. Der Öko-Verband Naturland präsentierte seine Standards für ökologische Landwirtschaft. Vertreter der Schwarzwaldmilch berichteten über regionale Produkte und die Zusammenarbeit mit lokalen Erzeugerbetrieben. Die Forstliche Forschungs- und Versuchsanstalt Baden-Württemberg (FVA) gewährte einen Einblick in das Wolfsmonitoring sowie den Herdenschutz in Baden-Württemberg. Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde beantworteten Fragen rund um die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen. Das vielfältige Informationsangebot trug wesentlich zum Erfolg des Abends bei und zeigte, wie breit das Netzwerk rund um die Weidetierhaltung und den Herdenschutz aufgestellt ist.
Die Firma Horizont stellte neue Entwicklungen im Bereich Weidenetze und Erdung vor und zeigte neue Akkus für den mobilen Einsatz. Besonderes Augenmerk wurde einem 1,05 m hohen Weidenetz mit geflochtenen Litzen zuteil, welches über eine eingearbeitete Bodenlitze zusätzliche Erdungswirkung erzeugt und zusammen mit dem Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg entwickelt wurde.
Einen besonders stabilen, kaum biegsamen „Premiumpfahl“ aus Fiberglas für Weidenetze stellte die Firma AKO vor. Weitere Innovationen des Unternehmens sind eine App zur Weidezaunüberwachung mit Vorteilen für die Zaunkontrolle und Wartung sowie ein Plus-Minus-Weidezaun.
Während des Rundgangs konnten die Maschinen und Geräte getestet werden.
Technik zum Anfassen
Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung einer fachgerechten Erdung durch die Firma Patura. Diese empfiehlt je nach Schlagstärke des Weidezaungerätes und der Bodenbeschaffenheit, mindestens drei miteinander verbundene, jeweils einen Meter tiefe Erdpfähle zu setzen. So könne ein Elektrozaun zuverlässig auch bei trockener Witterung funktionieren. Ohne eine gute Erdung kann zwar Spannung auf den Litzen liegen. Ein Tier erhält beim Kontakt jedoch keinen spürbaren Stromschlag. Siegbert Lampater, Verkaufsberater bei Patura, empfahl, über eine stationäre Erdung bei regelmäßig genutzten Weiden nachzudenken. Mit einem Quad und einem Anbaugerät für den Auf- und Abbau von ein- oder mehrlitzigen mobilen Weidezäunen demonstrierten Mitarbeiter der Firma Rappa ihre Zaunbaulösung. Auch die ausgestellte Zaunbauschubkarre mit elektrischem Antrieb kann den Auf- und Abbau des mobilen Zauns mit Litzen selbst in steilem Gelände sehr erleichtern.
Großes Interesse weckte die Netzauf- und -abwickelmaschine der Firma Schäfer, vertreten durch Gerätetechnik Walter. Diese ist als Raupe gebaut und lässt sich in wenigen Minuten von der Auf- zur Abwickelmaschine umfunktionieren. Sie beschleunigt den Weidenetzauf- und -abbau. Der ferngesteuerte Einachser „Gekko“ des bayerischen Herstellers Köppl kann mit einem Mulchgerät zur Zaunpflege sowie einem Auf- und Abbaugerät für Mobilzäune ausgestattet werden. Das Gerät ist für den Weidealltag unter schweren Arbeitsbedingungen in Hanglagen geeignet. Ein Anbaugerät der Firma Humus für Frontlader hat der Landtechnikhändler Bader-Ritter präsentiert. Dieses kann zur Freihaltung von Trassen bei bestehenden Zaunanlagen oder bei Herdenschutzzäunen eingesetzt werden.
Sebastian Walter zeigte in St. Märgen das Netzrollgerät „Schäfer 2023“
Praktikertipps
Neben der Technik wurden auch praktische Tipps ausgetauscht. So wurde etwa empfohlen, bei mehrlitziger Zäunung Litzen in unterschiedlichen Farben zu verwenden. Das erleichtere nicht nur den Aufbau, sondern helfe auch bei der Fehlersuche. Werden Litzen versehentlich über Kreuz eingefädelt, fällt das sofort auf und kann schnell korrigiert werden. Insgesamt zeigte der Weideabend eindrucksvoll, wie wichtig der Austausch zwischen Praktikern, Anbietern von Technik und der Beratung ist. Die zahlreichen Gespräche, Vorführungen und Anregungen machten die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg und lieferten viele Impulse für eine effektive und tiergerechte Weidehaltung.
Rund 140 Besucherinnen und Besucher haben sich Ende Juli in St. Märgen auf dem Langehof der Familie Göppert getroffen. Sie konnten sich über aktuelle Entwicklungen für die Weidetierhaltung in Wolfsgebieten informieren.
Eine Vielzahl namhafter Aussteller hat ihre Produkte beim Weideabend 2025 präsentiert und stand für Fragen und Gespräche zur Verfügung. Der Austausch zwischen Praktikern, Herstellern und Interessierten war rege und wurde von vielen Besuchern als besonders wertvoll empfunden. Im Mittelpunkt standen die beiden gut besuchten Rundgänge mit Vorführungen und Informationen zum Wolfsmonitoring und Herdenschutz. Verschiedene Hersteller stellten hier ihre Innovationen vor.
Fachlicher Austausch
Der Weideabend bot die Möglichkeit, sich vor Ort mit verschiedenen Partnern und Organisationen zu unterhalten, darunter Vertreter des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes (BLHV), des Naturparks Südschwarzwald sowie der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind. Der Öko-Verband Naturland präsentierte seine Standards für ökologische Landwirtschaft. Vertreter der Schwarzwaldmilch berichteten über regionale Produkte und die Zusammenarbeit mit lokalen Erzeugerbetrieben. Die Forstliche Forschungs- und Versuchsanstalt Baden-Württemberg (FVA) gewährte einen Einblick in das Wolfsmonitoring sowie den Herdenschutz in Baden-Württemberg. Mitarbeiter der Unteren Naturschutzbehörde beantworteten Fragen rund um die Förderung von Herdenschutzmaßnahmen. Das vielfältige Informationsangebot trug wesentlich zum Erfolg des Abends bei und zeigte, wie breit das Netzwerk rund um die Weidetierhaltung und den Herdenschutz aufgestellt ist.
Die Firma Horizont stellte neue Entwicklungen im Bereich Weidenetze und Erdung vor und zeigte neue Akkus für den mobilen Einsatz. Besonderes Augenmerk wurde einem 1,05 m hohen Weidenetz mit geflochtenen Litzen zuteil, welches über eine eingearbeitete Bodenlitze zusätzliche Erdungswirkung erzeugt und zusammen mit dem Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg entwickelt wurde.
Einen besonders stabilen, kaum biegsamen „Premiumpfahl“ aus Fiberglas für Weidenetze stellte die Firma AKO vor. Weitere Innovationen des Unternehmens sind eine App zur Weidezaunüberwachung mit Vorteilen für die Zaunkontrolle und Wartung sowie ein Plus-Minus-Weidezaun.
Technik zum Anfassen
Besonders hervorgehoben wurde die Bedeutung einer fachgerechten Erdung durch die Firma Patura. Diese empfiehlt je nach Schlagstärke des Weidezaungerätes und der Bodenbeschaffenheit, mindestens drei miteinander verbundene, jeweils einen Meter tiefe Erdpfähle zu setzen. So könne ein Elektrozaun zuverlässig auch bei trockener Witterung funktionieren. Ohne eine gute Erdung kann zwar Spannung auf den Litzen liegen. Ein Tier erhält beim Kontakt jedoch keinen spürbaren Stromschlag. Siegbert Lampater, Verkaufsberater bei Patura, empfahl, über eine stationäre Erdung bei regelmäßig genutzten Weiden nachzudenken. Mit einem Quad und einem Anbaugerät für den Auf- und Abbau von ein- oder mehrlitzigen mobilen Weidezäunen demonstrierten Mitarbeiter der Firma Rappa ihre Zaunbaulösung. Auch die ausgestellte Zaunbauschubkarre mit elektrischem Antrieb kann den Auf- und Abbau des mobilen Zauns mit Litzen selbst in steilem Gelände sehr erleichtern.
Großes Interesse weckte die Netzauf- und -abwickelmaschine der Firma Schäfer, vertreten durch Gerätetechnik Walter. Diese ist als Raupe gebaut und lässt sich in wenigen Minuten von der Auf- zur Abwickelmaschine umfunktionieren. Sie beschleunigt den Weidenetzauf- und -abbau. Der ferngesteuerte Einachser „Gekko“ des bayerischen Herstellers Köppl kann mit einem Mulchgerät zur Zaunpflege sowie einem Auf- und Abbaugerät für Mobilzäune ausgestattet werden. Das Gerät ist für den Weidealltag unter schweren Arbeitsbedingungen in Hanglagen geeignet. Ein Anbaugerät der Firma Humus für Frontlader hat der Landtechnikhändler Bader-Ritter präsentiert. Dieses kann zur Freihaltung von Trassen bei bestehenden Zaunanlagen oder bei Herdenschutzzäunen eingesetzt werden.
Praktikertipps
Neben der Technik wurden auch praktische Tipps ausgetauscht. So wurde etwa empfohlen, bei mehrlitziger Zäunung Litzen in unterschiedlichen Farben zu verwenden. Das erleichtere nicht nur den Aufbau, sondern helfe auch bei der Fehlersuche. Werden Litzen versehentlich über Kreuz eingefädelt, fällt das sofort auf und kann schnell korrigiert werden. Insgesamt zeigte der Weideabend eindrucksvoll, wie wichtig der Austausch zwischen Praktikern, Anbietern von Technik und der Beratung ist. Die zahlreichen Gespräche, Vorführungen und Anregungen machten die Veranstaltung zu einem vollen Erfolg und lieferten viele Impulse für eine effektive und tiergerechte Weidehaltung.
Nina Faschian, Naturpark Südschwarzwald