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Praxis und Politik

Eine gemeinsame Öko-Fachausschusssitzung von BLHV und LBV fand auf dem Hofgut Salem statt. Rund 30 Teilnehmende  diskutierten aktuelle Herausforderungen und besichtigten zwei innovative Betriebe mit Fokus auf regenerative Landwirtschaft und Vermarktung.

Am 2. Juli trafen sich rund 30 Mitglieder aus den Ökoausschüssen des BLHV und des LBV sowie weitere Experten auf dem Hof des Markgrafen von Baden in Salem. Ziel war es, die aktuellen Herausforderungen und Entwicklungen im Ökolandbau gemeinsam zu diskutieren und zwei spannende Betriebskonzepte zu besichtigen.

Der Tag begann mit einer Vorstellungsrunde, anschließend führte Betriebsleiter Roman Strasser die Gruppe über den Gutsbetrieb und zeigte, wie regenerative Landwirtschaft dort praktiziert wird. Seit 2019 ist der Betrieb Naturland-zertifiziert und es wird mit einer diversen Fruchtfolge gearbeitet. Außerdem werden verschiedene Methoden wie Komposttee, Johnson-Su-Kompost und effektive Mikroorganismen getestet. Strasser berichtete offen über seine Erfahrungen, manches funktioniert richtig gut und hat nachweislich die Bodenqualität verbessert, bei anderem konnte er keinen Humusaufbau feststellen.

Nach einem vorzüglichen Bio-Mittagessen im Gasthaus Sternen auf dem Biolandhof Steidle folgte die Sitzung. Sascha Damaschun, Geschäftsführer des Bio-Großhändlers Bodan, gab einen Impulsvortrag zum Thema „Unsichere Zeiten brauchen belastbare Verbindungen“. Er sprach darüber, künftig Risiken gemeinsam auf den Schultern von Erzeugern, Verarbeitern, Großhandel und LEH zu tragen.

Im Anschluss berichtete Dr. Astrid Fleischer vom Ministerium für Ländlichen Raum von den Auswirkungen der Weideplicht für Ökopflanzenfresser: Bisher liegen noch keine finalen Zahlen vor, diese kommen Ende September, denn bis dahin haben die Betriebe Zeit, sich für die FAKT-Maßnahme D2 oder eine alternative Maßnahme zu entscheiden. In der gemeinsamen Sitzung wurden auch weitere wichtige Themen der Öko-Tiergesetzgebung diskutiert und es wurde die Positionen der Ausschüsse zu dringend zu vereinfachenden Regelungen abgestimmt. Über die letzten Monate hinweg gab es zahlreiche Aktivitäten und Schreiben des Deutschen Bauernverbandes (DBV) an EU-Entscheidungsträger und Absprachen mit den Anbauverbänden, um die Themen zu bündeln und auf die Problematik aufmerksam zu machen. Ziel ist es, die Regeln zu vereinfachen und den Betrieben mehr Flexibilität zu gewähren.

Abgerundet wurde der Tag mit einer Betriebsführung bei Fachausschussmitglied Norbert Steidle. Der Biolandbetrieb hat eine gut funktionierende Direktvermarktung mit mehreren Regiomaten und einem Restaurant auf dem Betrieb. Die Besucher können einen Biodiversitätsweg gehen, dort gibt es verschiedene Ackerkulturen sowie Streuobst zu sehen und Informationen dazu, außerdem die Limousin-Herde und den Mobilstall für Legehennen. Zum Schluss gab es noch eine Führung durch die Brennerei, welche auf regionale Bio-Zutaten setzt, mit Sohn Marco Steidle. 

Jennifer Shuler

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