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Erntebericht 2018

Trockenheit und ein sehr früher Erntetermin prägen das Erntejahr 2018.

Regen kam vielerorts gerade noch rechtzeitig, um größere Ernteverluste zu verhindern. Doch dort, wo Niederschlag ausblieb, mussten die Ackerbauern massive Ernteverluste hinnehmen. Trockenheitsbedingt wurde 10 bis 15 Prozent weniger als im vergangenen Jahr geerntet, mancherorts fiel die Ernte aber noch deutlich schlechter aus. Gerste und Weizen brachten noch die besten Ergebnisse. Im Winterweizen konnten bis zu 7 Tonnen je Hektar geerntet werden, trockenheitsbedingt fiel der Ertrag regional jedoch auf 5 Tonnen ab. Raps verzeichnete größere Verluste, hier wird die Erntemenge um rund ein Viertel geringer ausfallen als im Jahr 2017. Die Maisbestände zeigen sich sehr unterschiedlich, teilweise gut mit Wasser versorgt und in bester Ertragslage, mancherorts stark von der Dürre gestresst und nahe am Totalausfall.

Sehr gute Aussaatbedingungen im Herbst 2017 und ausreichende Niederschläge bis zum Jahresende machten Hoffnungen auf eine ertragsstarke Ernte. Für Toperträge war das Jahr 2018 aber deutlich zu trocken. Zudem verteilten sich die Niederschläge sehr unterschiedlich. Zum Beispiel zeichnete die Wetterstation in Hilzingen für den gesamten April gerade mal 5 Liter Niederschlag auf, im gleichen Zeitraum fiel in Freiburg die siebenfache Menge Regen. Aber auch diese 36 Liter Aprilniederschlag liegen 66 Prozent unter dem langjährigen Mittel.
Hohe Temperaturen und trockener Wind dörrten zusätzlich die Böden aus, das führte zu sichtbarem Trockenstress in den Ackerkulturen. Als Folge blühte der Raps nur kurz, was wiederum zu Mindererträgen führte. Die Niederschläge im Mai kamen in manchen Regionen zu spät, was weitere Ertragseinbußen zur Folge hatte. Sehr früh begann Mitte Juni die Getreideernte im Rheintal, die unter besten Bedingungen zügig voranschritt – bis Ende Juli wird die Ernte weitestgehend abgeschlossen sein. Aufgrund der trockenen Sommermonate wird man die Ertragserwartungen beim Mais nach unten korrigieren müssen: je nach Standort wird er enttäuschen oder die Erwartungen erfüllen, wenn in den nächsten Wochen ausreichend Regen fällt. Die späträumenden Sojabohnen stehen noch sehr gut da und stellen üppige Erträge in Aussicht.

Im Grünland waren der erste und zweite Schnitt mit Blick auf Ertrag und Qualität in den meisten Regionen in Ordnung. Dort, wo Regen ausblieb, konnte nur ein sehr dürftiger zweiter Schnitt eingefahren werden. Der dritte Aufwuchs fällt allerdings wegen fehlender Niederschläge weitestgehend aus. Auch auf den Weiden muss zusätzliches Futter bereitgestellt werden, da der natürliche Aufwuchs nicht ausreicht, um das Vieh auszufüttern.

Die Sonderkulturen liefern eine einheitlichere, aber keine gute Bilanz. Das besonders warme Frühjahr verhalf allen Erdbeerregionen zu einem frühen Saisonstart. Schnell war viel heimische Ware in guter Qualität auf dem Markt, aber insbesondere das große Angebot an günstiger Importware schmälerte die Absatzchancen für teurere Inlandsprodukte immens. Einen ähnlichen Verlauf nahmen auch die Kirschernte und -vermarktung. Im Ergebnis wurden trotz guter Erträge nur katastrophale Erlöse erwirtschaftet. Erschwerend kam hinzu, dass nicht genügend Saisonarbeiter zur Verfügung standen, um Erntespitzen zu bewältigen. So mussten einige Betriebsleiter Spargel und Erdbeeren auf den Feldern stehen lassen.

Nach der miserablen Kernobsternte im vergangenen Jahr stellen volle Obstbäume eine gute Ernte in Aussicht. Die uneinheitliche Wasserversorgung und die damit einhergehende Trockenheit führen jedoch zu starken Unterschieden in den Fruchtgrößen. Auch die Zwetschgenbäume sind mit reichen Früchten gesegnet, dort wo im letzten Jahr der Spätfrost für die größten Schäden sorgte, wird die Ernte wohl am besten ausfallen. Mit einem sehr frühen Herbst und einer guten Weinlese können die badischen Winzer rechnen. Die anhaltende Trockenheit der vergangenen Monate setzte aber auch die Reben unter Druck. Insbesondere Junganlagen benötigen bald ergiebige Niederschläge.