Mit einer prominent besetzten Veranstaltung in Bad Cannstatt hat Baden-Württemberg den Dialog über die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik eröffnet. Vertreter aus EU, Bund, Ländern und Praxis diskutierten und machten deutlich: Der Weg zu einer tragfähigen GAP ist noch weit.
Am 1. Oktober 2025 fand im Kursaal Bad Cannstatt die Auftaktveranstaltung zur Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2027 in Baden-Württemberg statt. Eingeladen hatte das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Ziel war es, die zukünftige Ausrichtung der GAP unter Berücksichtigung aktueller Herausforderungen wie Klima- und Strukturwandel sowie Ernährungssicherheit und faire Wettbewerbsbedingungen zu diskutieren.
In seiner Eröffnungsrede ging Landwirtschaftsminister Peter Hauk auf die Besonderheit der europäischen Agrarpolitik als des einzigen vergemeinschafteten Politikbereichs der EU ein und betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Agrarpolitik. Jedoch müsse die EU auch Kompetenzen an die Mitgliedstaaten abtreten, sofern sie – wie aktuell von der EU-Kommission vorgeschlagen – weniger Finanzmittel ausschütte. In weiteren Impulsen vertraten hochrangige politische Vertreterinnen und Vertreter die Positionen ihrer jeweiligen Institutionen. Darunter EU-Kommission, Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer und Norbert Lins, stellvertretender Vorsitzender des Agrarausschusses im EU-Parlament.
Man konnte schnell feststellen, dass die Positionen der Redner noch weit von einem Konsens entfernt lagen. Mit eindringlichen Zahlen konnte Richard Riester von der Landesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft abschließend die Ausgangssituation der Landwirtschaft in Baden-Württemberg darstellen und Notwendigkeiten einer resilienten Landwirtschaft aufzeigen.
Am Nachmittag tauschten sich die Teilnehmenden in vier thematischen Workshops aus. Präsident Bernhard Bolkart und Referent Patrik Heizmann vertraten den BLHV vor Ort. Neben Vertretern aus Natur- und Umweltschutz, Verwaltung und von weiteren landwirtschaftlichen Interessenvertretern wurden die Belange der süddeutschen Landwirtschaft in den jeweiligen Arbeitsgruppen eingebracht, die sich vier Themenschwerpunkten widmeten. Die erste Arbeitsgruppe widmete sich der Resilienz landwirtschaftlicher Betriebe, mit Fokus auf Einkommenssicherung, Innovation und Hofnachfolge. Arbeitsgruppe Nummer zwei wandte sich thematisch der regionalen Vermarktung und Verbrauchererwartungen zu, während in AG 3 Vorschläge zu Umwelt-, Biodiversitäts- und Klimaschutzmaßnahmen diskutiert wurden. Grundsätzliches zum Erhalt lebenswerter ländlicher Räume wurde in AG vier erörtert.
Die Veranstaltung endete mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einem offenen Austausch im Plenum. Klar ist, dass längst nicht alle Vorschläge in eine künftige Förderstruktur aufgenommen werden können. Jedoch bot diese Form der Beteiligung die Chance zu einem breiten Austausch, bei dem auch neue Lösungsansätze entstanden sind. Der BLHV wird die weiteren Entwicklungen zur GAP eng begleiten und sich weiterhin für die Belange seiner Mitglieder stark machen.
Patrik Heizmann
Gestaltungsspielraum gefordert
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung bekräftigte Landwirtschaftsminister Peter Hauk seine Forderung, die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2027 effizienter, praxisnäher, nachhaltiger und einfacher zu gestalten.
„Die Länder brauchen auch künftig ausreichend Gestaltungsspielraum und finanzielle Mittel, um standortgerechte und länderspezifische Maßnahmen anbieten zu können. Dafür werden wir uns in Brüssel und Berlin einsetzen“, betonte Hauk. Die Interessen einer zukunftsgerichteten Landwirtschaft wolle man klar benennen und aktiv in die Verhandlungen einbringen. Als Grundlage hierfür nannte der Minister nicht nur die Auftaktveranstaltung selbst, sondern auch die Ergebnisse des Strategiedialogs und die Empfehlungen des Kulturlandschaftsbeirats. Eine nächste Gelegenheit zur Positionierung bietet sich Anfang Dezember, wenn die Agrarministerkonferenz mit EU-Agrarkommissar Christophe Hansen über die künftige Ausgestaltung der GAP berät.
Padraig Elsner
Mit einer prominent besetzten Veranstaltung in Bad Cannstatt hat Baden-Württemberg den Dialog über die Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik eröffnet. Vertreter aus EU, Bund, Ländern und Praxis diskutierten und machten deutlich: Der Weg zu einer tragfähigen GAP ist noch weit.
Am 1. Oktober 2025 fand im Kursaal Bad Cannstatt die Auftaktveranstaltung zur Ausgestaltung der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) nach 2027 in Baden-Württemberg statt. Eingeladen hatte das Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Ziel war es, die zukünftige Ausrichtung der GAP unter Berücksichtigung aktueller Herausforderungen wie Klima- und Strukturwandel sowie Ernährungssicherheit und faire Wettbewerbsbedingungen zu diskutieren.
In seiner Eröffnungsrede ging Landwirtschaftsminister Peter Hauk auf die Besonderheit der europäischen Agrarpolitik als des einzigen vergemeinschafteten Politikbereichs der EU ein und betonte die Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Agrarpolitik. Jedoch müsse die EU auch Kompetenzen an die Mitgliedstaaten abtreten, sofern sie – wie aktuell von der EU-Kommission vorgeschlagen – weniger Finanzmittel ausschütte. In weiteren Impulsen vertraten hochrangige politische Vertreterinnen und Vertreter die Positionen ihrer jeweiligen Institutionen. Darunter EU-Kommission, Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer und Norbert Lins, stellvertretender Vorsitzender des Agrarausschusses im EU-Parlament.
Man konnte schnell feststellen, dass die Positionen der Redner noch weit von einem Konsens entfernt lagen. Mit eindringlichen Zahlen konnte Richard Riester von der Landesanstalt für Ernährung und Landwirtschaft abschließend die Ausgangssituation der Landwirtschaft in Baden-Württemberg darstellen und Notwendigkeiten einer resilienten Landwirtschaft aufzeigen.
Am Nachmittag tauschten sich die Teilnehmenden in vier thematischen Workshops aus. Präsident Bernhard Bolkart und Referent Patrik Heizmann vertraten den BLHV vor Ort. Neben Vertretern aus Natur- und Umweltschutz, Verwaltung und von weiteren landwirtschaftlichen Interessenvertretern wurden die Belange der süddeutschen Landwirtschaft in den jeweiligen Arbeitsgruppen eingebracht, die sich vier Themenschwerpunkten widmeten. Die erste Arbeitsgruppe widmete sich der Resilienz landwirtschaftlicher Betriebe, mit Fokus auf Einkommenssicherung, Innovation und Hofnachfolge. Arbeitsgruppe Nummer zwei wandte sich thematisch der regionalen Vermarktung und Verbrauchererwartungen zu, während in AG 3 Vorschläge zu Umwelt-, Biodiversitäts- und Klimaschutzmaßnahmen diskutiert wurden. Grundsätzliches zum Erhalt lebenswerter ländlicher Räume wurde in AG vier erörtert.
Die Veranstaltung endete mit einer Zusammenfassung der Ergebnisse und einem offenen Austausch im Plenum. Klar ist, dass längst nicht alle Vorschläge in eine künftige Förderstruktur aufgenommen werden können. Jedoch bot diese Form der Beteiligung die Chance zu einem breiten Austausch, bei dem auch neue Lösungsansätze entstanden sind. Der BLHV wird die weiteren Entwicklungen zur GAP eng begleiten und sich weiterhin für die Belange seiner Mitglieder stark machen.
Patrik Heizmann
Gestaltungsspielraum gefordert
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung bekräftigte Landwirtschaftsminister Peter Hauk seine Forderung, die Gemeinsame Agrarpolitik nach 2027 effizienter, praxisnäher, nachhaltiger und einfacher zu gestalten.
„Die Länder brauchen auch künftig ausreichend Gestaltungsspielraum und finanzielle Mittel, um standortgerechte und länderspezifische Maßnahmen anbieten zu können. Dafür werden wir uns in Brüssel und Berlin einsetzen“, betonte Hauk. Die Interessen einer zukunftsgerichteten Landwirtschaft wolle man klar benennen und aktiv in die Verhandlungen einbringen. Als Grundlage hierfür nannte der Minister nicht nur die Auftaktveranstaltung selbst, sondern auch die Ergebnisse des Strategiedialogs und die Empfehlungen des Kulturlandschaftsbeirats. Eine nächste Gelegenheit zur Positionierung bietet sich Anfang Dezember, wenn die Agrarministerkonferenz mit EU-Agrarkommissar Christophe Hansen über die künftige Ausgestaltung der GAP berät.
Padraig Elsner