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Schmalspurschlepper am Münsterplatz

Mal in einer Traktorkabine sitzen, Flammkuchen und Cocktails genießen und sich über die Landwirtschaft in der Region informieren – all das konnten die Besucher des Regio-Food-Festivals erleben, das am 27. Mai erstmalig auf dem Freiburger Münsterplatz stattfand.

Insgesamt 19 Stände waren auf der Südseite des Münsters aufgebaut, als das Festival um 16 Uhr eröffnet wurde. Verschiedene Anbieter regionaler Spezialitäten für den Sofortverzehr konnte Tasmin Taskale, Mitarbeiterin beim BLHV, als Initiatorin und Hauptverantwortliche für das Festival gewinnen.

Kaffee, vegane Törtchen und Bauernhof-Eis durften am Nachmittag nicht fehlen; am Abend waren Flammkuchen, vegane Burger und Bowl-Gerichte sowie regionale Weine, Biere und Cocktails besonders beliebt.

Tasmin Taskale erklärt: „Wir wollten regionalen Betrieben eine Plattform geben. Es stammte zwar nicht jeder einzelne Bestandteil eines Gerichts zu 100 Prozent aus der Region – aber alle beteiligten Betriebe achten sehr bewusst darauf, möglichst viele Zutaten direkt aus der Umgebung zu beziehen.“ Für Informationen zu Landwirtschaft und Ernährung standen AOK, Regionalwert AG, Ernährungsrat Freiburg, die Bio-Musterregion Oberrhein und die Münstermarkt-Frühstückstour zur Verfügung.

Auch der BLHV war mit einem Stand vertreten. Hier waren mehrere Junglandwirte zugegen, um interessierten Besuchern Rede und Antwort zu stehen. Ab 19.30 Uhr sorgte Hercules – The Good Old Soundtruck für musikalische Unterhaltung.

Ein Highlight war sicherlich der für Interessierte frei zugängliche Schmalspurtraktor am BLHV-Stand. Neben Mitmach-Quiz, Gesundheitscheck und den kulinarischen Angeboten konnten die Besucher ein Gefühl für die Vernetzung und Zusammenarbeit der Standbetreiber untereinander gewinnen. „Ist es nicht schön, dass beispielsweise die Pilze auf den Schwarzwälder Flammkuchen und in den Bowl-Gerichten vom Pilzhof Rein in Gündlingen stammen, der hier ebenfalls ausstellt?“, freut sich Lars Kundt am Stand der Regionalwert AG und benennt damit nur eine von vielen Verknüpfungen im regionalen Netzwerk, die sich hier offenbaren.

Die Stimmung war definitiv gut – bei trockener, wenn auch etwas kühler und windiger Witterung waren es laut Schätzung der Veranstalter zwischen 2000 und 3000 Besucher, die übers Festival schlenderten.

Über Radiobeiträge und Anzeigen in der Zeitung wurden viele Menschen angesprochen, die gezielt auf den Münsterplatz kamen. Ebenso viele waren Zufallsgäste, die an dem schönen Frühlingsabend ohnehin in der Stadt unterwegs waren.

Das Thema Landwirtschaft allgemein wie auch konkrete Produktangebote konnten so einem breiten Publikum zugänglich gemacht werden und aus der Bubble der ohnehin schon Informierten hinausstrahlen.

Standbetreiber wie auch Veranstalter zeigten sich rundum zufrieden. Man schätzte die lockere Atmosphäre, die guten Gespräche und nicht zuletzt auch die respektablen Umsätze, die insbesondere die Anbieter von Getränken und Speisen zum Sofortverzehr erzielen konnten.

Der diesjährige Testballon „Regio Food Festival“ ruft nach Wiederholung. „Wir freuen uns über die vielen positiven Rückmeldungen. Doch ob wir das Festival jährlich durchführen können, hängt auch davon ab, wie wir die Organisation stemmen“, so Tasmin Taskale.

In jedem Fall hat die Referentin für Öffentlichkeitsarbeit schon reichlich Ideen, das Format für zukünftige Male weiterzuentwickeln: „Wir möchten die Marktbeschicker vom Münstermarkt stärker einbinden. Auch möchten wir die Speisenauswahl im Vorfeld noch gezielter mit den Betrieben abstimmen, sodass der Regionalanteil der verwendeten Prdukte größer wird“, erklärt Taskale. Katja Brudermann

Aktionstag Zukunftsbauer

Das Regio Food Festival war der südbadische Beitrag zum bundesweiten Aktionstag „Zukunftsbauer“, welchen die Landesbauernverbände ausrichteten.

Rund um dieses Datum organisieren Landwirtinnen und Landwirte in Deutschland Veranstaltungen und Aktionen, um mit den Verbraucherinnen und Verbrauchern ins Gespräch zu kommen. Der Deutsche Bauernverband war gemeinsam mit dem Landesbauernverband Brandenburg mit einem großen „Strohsofa“ am Brandenburger Tor in Berlin präsent, um die Menschen vor Ort über moderne, nachhaltige Landwirtschaft zu informieren.

 Bauernverbandspräsident Rukwied sieht in der Aktion einen wichtigen Baustein hin zu einem intensiven Dialog zwischen Stadt und Land: „Unsere Aktionstage sind die beste Gelegenheit, um mitten in der Stadt unsere moderne, nachhaltige und vielfältige Landwirtschaft sowie die Menschen dahinter kennenzulernen. Keine digitale Aktion kann den direkten Kontakt ersetzen, der für gegenseitiges Verständnis und Wertschätzung enorm wichtig ist.“

Kernidee des Projekts #ZukunftsBauer ist die Erkenntnis, dass Bauernfamilien neben der Erzeugung von Lebensmitteln in zahlreichen Bereichen einen bedeutenden Beitrag leisten – sei es im Arten- und Naturschutz, bei der Energiewende oder durch den Einsatz moderner Produktionstechniken. Ziel ist es, Impulse zu setzen und gemeinsam zu überlegen, wie eine zukunftsfähige Landwirtschaft aussehen kann.

Alle zwei Jahre veranstaltet der Deutsche Bauernverband zusammen mit dem Landesbauernverband Brandenburg und den Landes- und Kreisverbänden einen Aktionstag, bei dem sich die Landwirtschaft im städtischen Umfeld öffentlichkeitswirksam präsentiert. Die Landwirtschaft, die vor den Toren der Stadt stattfindet, soll den Bürgerinnen und Bürgern in den Städten nähergebracht werden. Gleichzeitig sollen Vorurteile abgebaut und Wissen über die Erzeugung von Lebensmitteln vermittelt werden. Red

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