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Enttäuscht über Antwort von Walker

BLHV-Präsident Bernhard Bolkart richtete in einem Brief die Forderungen des BLHV zum weiteren Umgang mit dem Biber an die Umweltministerin des Landes, Thekla Walker.  Er forderte unter anderem, dass von dem Wassernager verursachte Schäden finanziell ausgeglichen werden müssen.

In ihrem Antwortschreiben verweist  Umweltministerin  Walker (Grüne) darauf, dass man bereits im Jahr 2004 ein Bibermanagement erarbeitet habe, das auf Schadensprävention setze. Das Land stelle kostenlos umfangreiches Präventionsmaterial zur Verfügung. Dennoch entstandene Schäden könnten über LPR-Verträge ausgeglichen werden. Ein Schadensausgleich nach bayerischem Vorbild sei indes nicht angedacht. Die von der Opposition im Landtag geforderte Einrichtung eines Fonds zum Ausgleich von Biberschäden sei mit den Stimmen der Regierungsfraktionen abgelehnt worden.

Der Feststellung des Verbandes, der Biber habe im Land bereits einen günstigen Erhaltungszustand erreicht, stimmt die Ministerin zu und weist zugleich die geforderte aktive Regulierung des Biberbestandes zurück, da das Tier weiterhin als streng geschützt gilt.

Einige Regierungspräsidien suchen verzweifelt nach ehrenamtlichen Biberberatern, die bei Konfliktfällen beratend zur Verfügung stehen und schnelle Lösungen mit den Unteren Naturschutzbehörden erarbeiten. Den Grund für das geringe Interesse an diesem Ehrenamt sieht der BLHV unter anderem in den geringen Entscheidungskompetenzen, die einem Biberberater zugestanden werden. Er fordert eine Ausweitung des Entscheidungsrahmens, auch um schneller praktikable Lösungen erarbeiten zu können.

Durch Biberdämme verursachte Aufstauungen können zu großräumigen Flächenverlusten führen, die für betroffene Landwirte herbe Einbußen mit sich bringen. Der BLHV erhob in dem Brief die  Forderung, dass es Landwirten ermöglicht werden muss, solche Ereignisse als Ökopunkte-Maßnahme nutzen zu können, was ein Stück weit zur Schadensregulierung beitragen würde. Auch dem  wurde eine Absage erteilt. Man unterstütze bereits den Kauf solcher Flächen durch Kommunen oder den Flächentausch. Zu erleben ist jedoch häufig, dass Landwirten Kaufpreise angeboten werden, die weit unter dem ursprünglichen Wert der Fläche liegen.

Das Angebot der Ministerin, die bisherigen Maßnahmen zu optimieren, wird der BLHV wahrnehmen.

Patrik Heizmann