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Ökoausschüsse wollen mehr Austausch

Die beiden Ökoausschüsse von BLHV und Landesbauernverband (LBV) haben sich vergangene Woche zu einer gemeinsamen Sitzung in Bernau getroffen.

Unter Vorsitz von Johannes Schwörer (BLHV) und Horst Raiser (LBV) ging es zunächst im Kurhaus um ein besseres Kennenlernen und zukünftige Zusammenarbeit. Horst Raiser und der ehemalige Vorsitzende des BLHV-Ökoausschusses, Friedbert Schill, berichteten von früheren Kontakten. Nach der Vorstellungsrunde motivierte Geschäftsführerin Jennifer Shuler (BLHV) die knapp 20 Teilnehmenden zur Gruppenarbeit mit den Fragen: Wie kann man die Zusammenarbeit zwischen den Verbänden in Zukunft verbessern und effizienter gestalten? Welche Themen sollten gemeinsam angegangen werden? Monatlicher Austausch der Geschäftsstellen, regelmäßige Gesprächsrunden, Bildung von Arbeitsgruppen, Einbeziehung der Anbauverbände, Steckbriefe mit Betriebsschwerpunkten, die Wochenblätter BBZ und BW agrar als Sprachrohr nutzen – die Liste der Ideen war lang und wurde rege diskutiert.

Viel Ökokompetenz war versammelt bei der gemeinsamen Ausschusssitzung in Bernau. Bild: Henrike Betz

Mit dabei waren auch Vertreter der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau (AÖL). Referentin Clara zur Lage gab einen Überblick über ihre Tätigkeit. Auch mit ihr wird in Zukunft mehr Austausch stattfinden. AÖL, LBV und BLHV werden sich künftig monatlich auf hauptamtlicher Ebene kurz austauschen. Über Zoom wurde Martin Sommer vom Bundeslandwirtschaftsministerium in die Runde geschaltet. Er stellte das neue Biosiegel für die Außer-Haus-Verpflegung vor, durch die beispielsweise Restaurants und Kantinen ihren Bioanteil für Verbraucher kenntlich machen können. In der Diskussion machten die Ausschussmitglieder dem Ministeriumsvertreter deutlich, dass die Idee an sich zwar gut sei, aber die Regionalität unterschlagen werde. „Bio“ könnte dann eher aus dem Ausland kommen. Nach dem Mittagessen mit Bio-Weiderindfleisch ging es zur Besichtigung der Tiere auf den Betrieb von Markus Kaiser. Als Vorsitzender der Erzeugergemeinschaft Schwarzwald Bio-Weiderind wies er darauf hin, dass der bisherige Fleischabsatz dieses Jahr zu wünschen übrig lässt. Letztes Jahr wurde bereits im April viel gegrillt. Rege diskutiert wurde über den Wolf und die neue Öko-Verordnung bezüglich konventioneller Tiere auf Ökoflächen. Eine gemeinsame Sitzung im Jahr, bei der man Einblicke in andere Regionen und Betriebsschwerpunkte bekommt, wäre eine Bereicherung für alle, so das Fazit. Projektkoordinatorin Pia Müller-Cyan stellte zuletzt das Ökonetzwerk vor, in dem sich Ökobetriebe aus dem Ländle austauschen können und Umstellungsinteressierte informieren.

Henrike Betz