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Bessere Bodenstruktur spart Diesel

Der Markgräflich Badische Gutsbetrieb in Salem wird seit 2019 nach den Richtlinien von Naturland bewirtschaftet und widmet sich den Themen Biodiversität, Klimaresilienz und nachhaltige Betriebsentwicklung.

Dies wurde bei einem Besuch von Landwirtschaftsminister Peter Hauk im Rahmen der Ökoaktionswochen des Landes erläutert. 730 Hektar Ackerland bewirtschaftet der Salemer Gutsbetrieb insgesamt, dazu kommen 60 Hektar Teiche, 40 Hektar Grünland und 20 Hektar Naturschutz- und Biotopflächen. Klimaresilienz ist ein wichtiges Ziel, das sich die Familie gesetzt hat, berichtete Michael Prinz von Baden. Dabei ist ein wichtiger Bestandteil, Extremwetterereignissen gegenüber besser gerüstet zu sein, und hierbei spielt der Humusaufbau eine entscheidende Rolle. Ein wichtiger Baustein der Bewirtschaftung ist die Fruchtfolge mit Kleegras, Winterweizen, Zwischenfrucht, Körnermais, Zwischenfrucht, Ackerbohnen, Dinkel, Zwischenfrucht, Hafer/Sonnenblumen, Zwischenfrucht, Sojabohnen, Dinkel.

Aussaat mit Kompost

Die dauerhafte Begrünung der Flächen trägt zum Erosionsschutz bei. Außerdem wird ein pilzdominanter Kompost als Filtrat bei der Aussaat mit ausgebracht. Das Kompostverfahren wurde in der Maschinenhalle anschaulich dargestellt,  Abgeordnete und Vertreter verschiedener Organisationen aus dem landwirtschaftlichen Bereich verfolgten die Ausführungen mit großem Interesse. Zusätzlich werden noch Effektive Mikroorganismen eingesetzt.

Betriebsleiter Roman Strasser (Bildmitte) erklärt die Verfahrensweise des Pilzkomposts, alle dürfen dabei einmal reingreifen; von links: Landwirtschaftsminister Peter Hauk, Landtagsabgeordneter Martin Hahn, BLHV-Vizepräsident Karl-Heinz Mayer,  Marion Bohner von der Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau, Gastgeber Michael Prinz von Baden und  Nicola Gindele, Landwirtschaftsreferentin des Gutsbetriebs. Bild: Jennifer Shuler

Außerdem werden die Flächen durch einen Schäfer beweidet, mit dem es auch eine Stroh-/Mist-Kooperation gibt, um den Nährstoffkreislauf aufrechtzuerhalten. Zu Beginn der ökologischen Bewirtschaftung wurden Bodenproben entnommen, die jetzt in regelmäßigen Abständen wiederholt werden, berichtete Dr. Nicola Gindele, Referentin des Gutsbetriebes. Die Werte zeigen,  dass ein Humusaufbau stattfindet. Durch die Erhöhung des Humusgehaltes gibt es  weniger Erosion bei Starkregen, der Boden  hat eine andere Farbe und bessere Struktur.

Mehr Regenwürmer

Betriebsleiter Roman Strasser berichtete von einer deutlich größeren Anzahl an Regenwürmern. Der Dieselverbrauch habe abgenommen, da die Maschinen aufgrund der besseren Bodenstruktur leichtzügiger durch den Boden gehen. Der Markgraf bat um politische Unterstützung dabei, Betriebe klimaresilienter zu gestalten, wofür der Gutsbetrieb einen Weg gefunden habe. Landwirtschaftsminister Peter Hauk sagte, dass Bio ein Weg sei, um in Richtung Klimaresilienz zu arbeiten. Die Ökoaktionswochen des Landes seien wichtig, um die Aufmerksamkeit der Verbraucher zu gewinnen. Die Menschen müssten sich darüber bewusst werden, dass sie mit ihrem Kaufverhalten entscheidend dazu beitragen,  wie es in der Landwirtschaft weitergeht.

Jennifer Shuler