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Der BLHV fordert schnelles Handeln 

Mit Blick auf voraussichtlich verspätete Auszahlungen der Direktzahlungen fordert der BLHV, dass die betroffenen Betriebe schnellstmöglich direkt informiert werden und mit maximaler Transparenz über den weiteren Verlauf berichtet wird.

„Die Verzögerungen werden die Landwirtinnen und Landwirte hart treffen, denn die Liquidität ist aufgrund steigender Kosten dieses Jahr sehr angespannt“, erklärte BLHV-Präsident Bernhard Bolkart anlässlich der Sitzungen von Vorstand und Verbandsausschuss am 26. Oktober in Engen-Welschingen.  „Verspäten sich die Auszahlungen, können gegebenenfalls größere Rechnungen oder andere Sonderzahlungen zum Jahresende nicht beglichen werden.“ In solchen Fällen müssten die Betriebsleiter Stundungen aushandeln und damit sollte man schon jetzt anfangen, so Bolkart weiter. Voraussetzung dafür sei jedoch eine transparente Kommunikation. Der BLHV betont daher die Dringlichkeit, nicht nur über die momentanen Schwierigkeiten zu informieren, sondern auch proaktiv Lösungen und Hilfestellungen anzubieten, um den betroffenen Betrieben in dieser schwierigen Lage beizustehen. „Es geht nicht nur um die reine Information“, so Bolkart, „sondern auch darum, gemeinsam Wege zu finden, um die finanziellen Engpässe zu überbrücken und die Existenz der Höfe zu sichern.“ Des Weiteren appellierte er an die Politik, die Bürokratie zu erleichtern und die Auszahlungen zu beschleunigen. Im Vorstand des BLHV zweifelte niemand daran, dass man in den Ämtern gerade alles dafür tue, um eine pünktliche Auszahlung möglich zu machen. Kritisiert wurden vor allem die enorm aufwendigen Kontrollen und das späte Einreichen des deutschen Strategieplans an die EU-Kommission. Auch warnte man davor, dass sich eine Welle aufbaue und sich die Verzögerungen auf den nächsten Antragszeitraum übertragen. Das, so Bolkart, müsse unbedingt vermieden werden.

Padraig Elsner

„Wir geben Vollgas“

Wegen der Verzögerungen bei den Auszahlungen der Förder- und Ausgleichsleistungen des Gemeinsamen Antrags 2023 hat sich das Landratsamt des Ortenaukreises am Dienstag an die Presse gewandt.  „Diese Verzögerung ist sehr ärgerlich“, äußert sich Diana Kohlmann, Dezernentin für Ländlichen Raum.  „Diese Mittel sind dringend notwendig, um die Bewirtschaftung unserer vielfältigen Kulturlandschaft aufrechtzuerhalten.“ Die Gewährung von Agrarfördermitteln sei darüber hinaus an die Einhaltung umfangreicher Auflagen gebunden. Die Antragsbearbeitung und Kontrolle dieser Auflagen sei Aufgabe der Landratsämter. Der Ortenaukreis sei gewillt alles zu ermöglichen, was in seiner Macht stehe, betont Kohlmann. „Wir geben Vollgas, um das hier Nötige zu veranlassen“, so die Dezernentin weiter. Auch wenn die zur Antragsbearbeitung notwendigen Fachprogramme, aufgrund umfangreicher Änderungen der IT-Systeme, erst deutlich verspätet vom Land Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt werden konnten, heißt es aus dem Landratsamt weiter. Die verspätete Bereitstellung der Fachverfahren hatte demnach zur Folge, dass für die Fehlerbearbeitung und Durchführung aller notwendigen Kontrollen ein stark verkürzter Zeitraum zur Verfügung stehe. Aufgrund der Kulturartenvielfalt mit überdurchschnittlich vielen Kleinbetrieben und der Bindung der Fördermittel an höhere Umweltstandards habe sich die Kontrollquote in diesem Jahr zugleich um ein Vielfaches erhöht. So seien etwa sieben Prozent der Ackerfläche im Ortenaukreis auf Einhaltung der Standards vor Ort in Augenschein zu nehmen. „Alle Kolleginnen und Kollegen arbeiten mit Nachdruck daran, bis zum ersten Auszahlungstermin noch so viele Anträge wie möglich in eine Auszahlung zu bekommen“, so Arno Zürcher, Leiter des Amtes für Landwirtschaft. „Wir gehen jedoch davon aus, dass die Auszahlungsquote der vergangenen Jahre nicht erreicht werden kann und daher viele Unternehmen beim ersten Auszahlungstermin keine Auszahlung erhalten werden.“

red